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Asset Allocation Update: Rücken­wind für Aktien hält an

Solide Unternehmens­gewinne, anstehende Zins­senkungen und bessere Konjunktur­daten treiben die Aktien­kurse an. Die hohe Bewertung der US-Aktien ist durch hohe Margen und starkes Wachstum gestützt. Wir setzen Akzente, um Chancen in Aktien, Schwellen­ländern und Gold zu nutzen.

Zwei Windsurfer im Meer
Gleich mehrere positive Faktoren geben den Aktienkursen kräftig Rückenwind. (Bild: iStock.com)

Was haben wir in den Portfolios angepasst?

Die politischen Nachrichten bewegen die Märkte kaum noch. Der Fokus liegt nun auf einer bisher sehr erfolgreichen Gewinn­saison. Im Herbst dürften zudem Zins­senkungen in den USA (auf unter 4%) den Markt weiter antreiben.

Seit dem Kauf des Nasdaq Ende Mai hat diese Position bereits 10% an Wert zugelegt. Die KI-Rally ist wieder in vollem Gang, doch die Tech-Titel sind nun stark überkauft. Trotz weiterhin sehr guten Gewinnen nehmen wir einen Teil davon mit.

Aufgrund einer erwarteten Konjunktur­abschwächung haben wir mit einem Über­angebot im Rohstoff­bereich gerechnet, was Druck auf die hohen Preise hätte geben sollen. Diese Abschwächung scheint nicht zu kommen. Insbesondere die Metall­preise sind in einem Aufwärts­trend. Wir gehen vorläufig an die Seiten­linie.

Solide Fundamental­daten trotz hoher Bewertung

Die Aktienbewertungen sind erneut stark angestiegen. In den USA notiert das vorraus­schauende Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit über 22 wieder mehr als zwei Standard­abweichungen über dem langfristigen Durchschnitt. Somit sind viele Aktien­indizes nicht attraktiv bewertet. Solange die Unternehmens­gewinne aber solide wachsen, dürfte dies vorerst nicht zu einem Stolper­stein werden. Die Bericht­saison zu den Gewinnen im zweiten Quartal ist bereits angelaufen und bisher hat – trotz ein paar Ausreissern – die Mehrheit der Firmen positiv überrascht. Insbesondere die Banken- und Tech-Werte haben einmal mehr überzeugt. Wir erwarten, dass die zu Beginn eher moderaten Erwartungen der Analysten (4% Gewinn­wachstum in den USA und 0% in Europa) am Ende deutlich übertroffen werden dürften (siehe Grafik). Dies ist positiv für die Aktien­märkte und könnte die ansonsten eher schlechte Saisonalität im August kompensieren.

Noch keine übertriebene Euphorie trotz Allzeithoch

Üblicherweise warnen unsere Sentiment- und Positionierungs­indikatoren nach einer starken Rally jeweils zur Vorsicht. Aktuell befinden sich allerdings etliche unserer Indikatoren in einem neutralen Bereich und wir haben nur vereinzelte Verkaufs­signale erhalten. Ein Warn­signal ist beispielsweise die massive Under­performance von defensiven zu zyklischen Sektoren. Ganzheitlich betrachtet kann man aber auch nicht von einer übertriebenen Euphorie sprechen. Die Konjunktur zeigt sich bisher deutlich robuster als von uns und anderen Experten erwartet. Vielmehr überraschen die Daten zunehmend positiv. Auf der anderen Seite bleibt der Effekt der Handels­zölle auf die Inflation bisher bescheiden, da die deutlich gewichtigere Service­inflation rückläufig ist. Obwohl wir leicht ansteigende Inflations­raten über die nächsten Monate erwarten, dürfte die US-Notenbank im September eine erste Zins­senkung vornehmen. Dies könnte die Aktien­märkte weiter antreiben. Wir starten daher mit einem leichten Aktien­übergewicht in den August.

Schwellenländer bleiben unser Favorit

Sowohl bei den Aktien als auch bei den Obligationen halten wir schon länger ein Über­gewicht in Schwellen­ländern. Diese Positionierung zahlt sich nun aus, profitieren diese Vermögens­werte doch vom schwachen US-Dollar, von einer soliden Konjunktur, vergleichsweise tiefen Inflationsraten (z.B. 3.6% in Mexiko oder 2.25% in Südkorea) und weiteren Zinssenkungen. Trotz einer leichten Stabilisierung im Juli, erwarten wir einen weiter sinkenden US-Dollar, denn die US-Regierung treibt die Abschwächung mit dem Druck auf die Unabhängigkeit der Fed voran. Wir bevorzugen hingegen den Schweizer Franken und das britische Pfund. Von dieser Entwicklung dürfte auch Gold weiterhin profitieren, welches wir übergewichtet sind. Unter­gewichtet bleiben dagegen die sehr teuren Unternehmens­anleihen.

YoY in % (Quelle: Bloomberg)

Unsere Taktische Asset Allocation (EUR) im August 2025

Relative Gewichtung gegenüber der Strategischen Asset Allocation (SAA) in % im Juli und August 2025 in EUR (Quelle: Zürcher Kantonalbank, Asset Management)

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